Dienstag, 10. Februar 2015

[Rezension] Sie nannten mich ''Es'': Der Mut eines Kindes zu überleben von Dave Pelzer

 
Autor: Dave Pelzer

Teil einer Reihe?: Ja (erster Teil)

Genre: Autobiografie

Originaltitel: A Child Called ''It''

Preis: Taschenbuch 7,00€ (D) eBook 5,99€ (D)




Hier erhältlich:
Amazon
Thalia


Das Trauma einer Kindheit: Dave wird von der eigenen Mutter gequält und mißhandelt. Von blauen Flecken übersät und halb verhungert, fällt der Junge auf, weil er Mitschülern das Pausenbrot stiehlt. Bis seine Lehrer es wagen, gegen die Mutter einzuschreiten, vergehen Jahre. Es gelingt ihm, sich aus der Hölle zu befreien. Ein erschütternder Bericht, geschildert aus der Perspektive des kleinen Jungen, der uns alle mit der Frage konfrontiert, wie lange man die Augen vor elterlicher Gewalt verschließen darf.
 


 Das Buch ist nichts für schwache Gemüter. Und falls ich spoilern sollte, solltet ihr ab hier nicht mehr weiterlesen.

Erstmal muss ich sagen, wer als Kind so miss- und behandelt wurde, von den eigenen Eltern (auch wegschauen des Vaters, wenn die Mutter die schlimmsten Dinge anstellt mit David anstellt, zählt für mich als Misshandlung)
 Der Junge hat anfangs eine riesige Angst vor seiner Mutter, bis er lernt, nur Zeit schinden zu müssen und sich nicht ansehen zu lassen, dass er leidet. 
Für mich ist es unbegreiflich, wie aus einer so tollen Familie so etwas enstehen konnte. Vor allem weiß man leider nicht mal, wieso die Mutter so gehandelt hat.
 Wenn die Mutter dem Jungen außer blauen Flecken was angetan hat, erzählt sie überall Lügen und stellt ihren Sohn als Geschichtenerzähler hin (sie kugelt ihm den Arm aus, weil sie nach hinten kippt, ihn aber nicht loslässt, und am nächsten Morgen im Krankenhaus erzählt sie, David sei aus dem Etagenbett gefallen).
Erledigt er die Aufgaben nicht in der Zeit, wie die Mutter es vorgibt oder macht es nicht ausreichend, wird er mit Essensentzug bestraft. Folglich versucht er sich Essen zu klauen. Was eine Zeit lang auch gut läuft. Aber, um David ''lernen'' zu lassen, dass er kein Essen klauen soll, lässt die Mutter Lebensmittel extra vergammeln oder zwingt ihn, sein eigenes Erbrochenes zu essen.
Auch vor Windeln, von seinem kleinen Bruder wird keinen Halt gemacht. Nein, er bekommt sie ins Gesicht geknallt.
An dieser Stelle musste ich eine Pause machen, weil es mir einfach zu viel war.
Beide Eltern betrinken sich teilweise so sehr, dass sie sich nachts lauthals anschreien.
 Trotz seines Verhaltens sieht David seinen Vater anfangs noch als Beschützer und ''Superheld''. Doch je mehr sein Vater nichts unternimmt, sondern nur zuschaut, denkt auch David anders über ihn.
 Nach einem ''Unfall'' mit einem Messer, dass dem Jungen von der Mutter in den Bauch gestochen wird, gehen sie nicht mal zum Arzt. Selbst als sich die Wunde entzündet, versorgt David sich lieber selber.
Ich könnte noch viel mehr Dinge aufzählen, die sich in dem Buch abgespielt haben, aber ich will auch nicht alles verraten.
Aber nichts desto trotz muss ich sagen, dass ich vor dem Autor den Hut ziehe. Wer solche Sachen überlebt und trotzdem noch Liebe für das eigene Kind empfindet, ist für mich ein Kämpfer. Ich bin sprachlos und wütend, wenn ich daran denke, dass das alles wirklich passiert ist.
Zu guter Letzt noch ein Satz: MAN SOLLTE NIE DIE AUGEN VOR KINDSMISSHANDLUNG VERSCHLIEßEN!

Das Buch erhält von mir

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen